Abbazia di Praglia

Die Abtei von Praglia liegt 12 Kilometer von Padua entfernt, zu Füβen der Euganeischen Hügel und an einer sehr alten Straβe, die einst nach Este führte. Der Name der Abtei lehnt sich an die Ortsbezeichnung Pratalea (von Wiesen umgebene Ortschaft) an, die in mittelalterlichen Schriftstücken erwähnt wird.
Die Abtei wurde im 11. Jahrhundert gegründet und war im Hochmittelalter der größte Grundbesitz der Region. Der romanische Erstbau wurde von der gräflichen Familie Maltraverso dei Maltraversi aus Vicenza in Auftrag gegeben und war 1124 vollendet. Die klösterliche Aufsicht war mehrfachen Wechseln unterworfen.
1448 wurde Praglia dem Kloster Santa Giustina in Padua unterstellt und trat der von dieser Abtei initiierten Reform des Benediktinerordens bei. In 90-jähriger Bauzeit gestalteten die Mönche ab 1460 einen Neubau des Abteikomplexes im Stil der Renaissance mit einer Mariä Verkündigung geweihten Klosterkirche nach Plänen von Tullio Lombardo, die im 16. Jahrhundert von Andrea Moroni verändert wurden.
Nach der Napoleonischen Eroberung der Republik Venedig, zu der die Ländereien gehörten, wurde das Kloster 1806 wie alle anderen der Republik säkularisiert. Erst nach dem Anschluss Venetiens an die Republik Italien kehrten die Benediktinermönche zeitweise zurück, endgültig erst 1904.