Sonntags.Geschichte: Pfarrkirche St. Martin in Langenargen

Description

Die katholische Pfarrkirche St. Martin an der Oberschwäbischen Barockstraße in Langenargen
bildet auf der Straßenseite zusammen mit dem zum Seniorenheim umgebauten ehemaligen Heilig-Geist-Spital
eine optische Einheit, die wesentlich den Marktplatz als historischen Kern Langenargens prägt.

Die erste Martinskirche im Zentrum des mittelalterlichen Langenargens kann bis ins 8. Jh. zurückverfolgt werden.
Anfang des 18. Jahrhunderts entschieden sich die Grafen von Montfort
die Martinskirche in das neue Ortszentrum nahe ihrem Schloss zu verlegen:
Dafür rissen sie die ursprüngliche Kirche bis auf den Chor, der barockisiert wurde, ab
und errichteten in den Jahren 1718-1720 an gleicher Stelle die neue Pfarrkirche St. Martin, die 1722 geweiht wurde.
Der Nordturm, der erst 1735 fertig gestellt wurde, erhielt aus Kostengründen nie den ursprünglich geplanten 2. Turm.
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Aus der Südwand der St. Martinskirche springt die 1728 angebaute Marienkapelle mit der gräflichen Loge hervor.
In der Kapelle erzählen 15 Rosenkranzmedaillons aus dem Leben Christi:
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Der steinerne Taufbrunnen mit seiner barocken Jordangruppe stammt aus dem Jahre 1722

Der Hochaltar ist in zwei Geschosse gegliedert
und füllt mit dem Altarblatt „Kreuzabnahme“ die ganze Höhe und Breite des Chores aus:
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Der Tabernakel zeigt ein Kruzifix, Putten und Engel.
Zwischen den Säulen stehen die frühbarocke Skulpturen der Pestheiligen Rochus und Sebastian.

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Die Orgelempore ruht auf zwei Innenpfeilern, so dass sich in der lichten Hallenkirche ein dreischiffiges Joch ergibt.
1828 baute ein Orgelmacher aus Kisslegg eine neuen Orgel für Langenargen.
Das mit der Zeit sehr mangelhaft gewordene Orgelwerk von 1936 wurde 1976 durch einen Neubau
- 48 Register mit drei Manualen und Pedal - ersetzt
und das Gehäuse in den ursprünglichen Zustand von 1828 zurückgeführt.