Der kirchliche Beginn in Hinterzarten wird auf einen „Schwefelbrunnen“ in der Zarta zurückgeführt, am Zartenbach, der stromab als Rotbach das Höllental durchfließt. Die Quelle und ein Bildstock mit einer Muttergottesstatuette daneben, „Maria in der Zarten“, als mirakulös heilend empfunden, zogen Pilger an. 1416 wurde eine Wallfahrtskirche gebaut, die von einem dem Breitnauer Pfarrer unterstellten Kaplan betreut wurde. Ein Bauer stiftete außer dem Bauplatz für Kirche und Kaplanshaus ein großes Stück Land, das Pfarrwittum, für den Lebensunterhalt des Kaplans. Seither gab es also drei Kirchen im Höllental und den Bergen nördlich und südlich. St. Oswald gehörte zum Verantwortungsbereich des Hinterzartener Kaplans. Alte Verträge verpflichteten den Breitnauer Pfarrer an allen Marienfeiertagen zu einem Gottesdienst in der Hinterzartener Kirche und jeden dritten Sonntag zu einem Gottesdienst in St. Oswald. An festgesetzten Tagen mussten umgekehrt die Hinterzartener in Breitnau die Messe besuchen, bei der ihr Kaplan zu assistieren hatte. Diese und andere Regelungen – das Taufbuch wurde für die Hinterzartener in Hinterzarten geführt, das Ehe- und Totenbuch aber in Breitnau – wurden im 18. Jahrhundert mehr und mehr als anachronistisch empfunden, die gegenseitigen Kirchenbesuche als „gantz unnütze Excursionen“.