Kershones

Kershones

Bildmontage mit einem Gemälde des Marinemalers Olaf Rahardt. Anbei alle Namen der Schwesternschiffe.
Die Khersones ist das dritte Schiff einer Serie von sechs Vollschiffen, die auf der ehemaligen Leninwerft in Danzig gebaut wurden. Das Typschiff war die "Dar Mlodziezy", die als Ersatz für die "Dar Pomorza" ex. "Prinz Eitel Friedrich" gebaut worden war. Die fünf folgenden Schiffe wurden von der ehemaligen UdSSR bestellt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gingen die Schiffe in den Besitz Russlands und der Ukraine über.

Die Khersones ist ein ukrainisches Segelschulschiff.
Sie wurde 1988/89 in der Leninwerft in Danzig gebaut, als Teil einer Serie von sechs Schwesterschiffen, zu denen auch die Mir gehört. Benannt ist sie nach der antiken Stadt Chersones an der Nordküste des Schwarzen Meeres.
Die Khersones ist 109,40 Meter lang, 14 Meter breit und hat einen Tiefgang von 6,6 Meter. Sie ist ein Vollschiff mit 2.771 m² Segelfläche und zusätzlich zwei 570 PS Cegielski-Sulzer-Dieselmotoren.

Das Schiff gehört heute dem „Kerch Marine Technological Institute“, das Seeleute für die ukrainische Handelsmarine ausbildet. Wie die meisten osteuropäischen Schulschiffe nimmt die Khersones neben den auszubildenden Kadetten auch Trainees (zahlende Mitsegler) an Bord. Zur Stammbesatzung gehören 40 Personen.
1996 wurde das Schulschiff deutschlandweit bekannt, als es in der Fernsehshow „Wetten, dass..?“ durch die geöffnete Lübecker Herrenbrücke fuhr und mit den Rahnocken spezielle Lichtschalter betätigte.
Am 26. Januar 1997 umrundete die Khersones als erster Großsegler nach den Viermastbarken Pamir und Passat im Jahre 1949 das Kap Hoorn unter Segeln. Die Khersones benötigte dazu nur gut sechs Stunden länger als die Rekordzeit der Priwall (5 Tage und 14 Stunden vom 50. zum 50. Breitengrad) aus dem Jahr 1938. Allerdings fuhr die Khersones in Richtung der vorherrschenden Westwinde (d.h. in West-Ost-Richtung), wohingegen die Priwall das Kap in der üblicherweise schwierigeren und langwierigeren Ost-West-Richtung umrundete (siehe Kaphoornier).
2003 erhielt die Khersones in Sewastopol einen ungewöhnlichen roten Anstrich.
Die Khersones nahm regelmäßig am größten europäischen Windjammertreffen, der Sail in Bremerhaven, aber auch an Veranstaltungen der Baltic Sail teil.

Ereignisse im Mai 2006

Die Khersones war in den Strudel der Orangen Revolution geraten: Das ukrainische Agrarministerium, dem das Kerch Marine Technological Institute unterstellt wurde, hat 2006 ein Auslaufverbot für die Chersones erlassen. Das Schiff liegt seitdem in seinem Heimathafen Kertsch an der Kette.
Den aktuellen Stand erfährt man eventuell durch den unten angegebenen Weblink des Generalagenten und Reiseveranstalters des Schiffs, Inmaris Windjammer Sailing GmbH in Hamburg. Bereits gebuchte Reisen mussten bereits absagt werden. Inzwischen sind auch Solidaritätsaktionen mit dem Ziel angelaufen, das Schiff wieder in Fahrt zu bekommen.