Fünfmastbark POTOSI

Fünfmastbark POTOSI

Bis zur Indienststellung der PREUSSEN war die POTOSI das größte Segelschiff der Welt Eigner war die Reederei F. Laiesz, deren Schiffsnamen alle mit P anfingen und heute noch anfangen.
Die Laiesz-Segler bestachen durch Robustheit und gleichbleibend schnelle Reisen. Durch den Transport von Massengut, wie Getreide, Wolle oder Salpeter konnten die reinen Segler von Laiesz noch mit den Dampfern mithalten. Erfahrene Kapitäne, wie Kpt. Hilgendorf, sammelten außerdem Wetterbeobachtungen und machten sie auch Anderen zugänglich, so daß man sich erstmals ernsthaft mit dem Wetter auseinandersetzen konnte. Dieser Erfahrungsschatz ermöglichte eine Art Liniendienst mit den Seglern.
Nach dem ersten Weltkrieg mußten auch die Großsegler, da sie größer als 1600 BRT waren, entsprechend dem Versailler Vertrag abgeliefert werden. Man machte den deutschen Reedern noch ein Zugeständnis. Sie durften auf eigene Kosten die Schiffe mit Rückfracht beladen und nach Deutschland zurückbringen. Dort wurden sie dann an die neuen Eigner übergeben. Da in den meisten Reedereien jetzt genug Schiffsraum hatten und mit den Großseglern nichts anzufangen wußten, sie hatten ja keine erfahrenen Seeleute und Offiziere mehr, die ein solches Schiff führen konnten, konnte Laiesz die meisten seiner Schiffe zurück kaufen. Die Zeit der Großsegler war aber vorbei. Dampfer transportierten Wolle und Getreide genau so kostengünstig und Salpeter wurde jetzt auf chemischen Weg hergestellt.
Laiesz verkaufte nach und nach seine Segler, die meisten an die finnische Reederei ERIKKSON, der diese Schiffe noch ein paar Jahre profitabel betrieb.
Von den stolzen Flying-P-Linern existieren nur noch die PEKING in New York, die PASSAT in Travemünde, die POMMERN in Mariehamm und die, heute noch segelnde KRUSENSTERN, die vor dem zweiten Weltkrieg PADUA hieß.

Bildmontage mit einem Bild vom Marinemaler Olaf Rahardt